In dieser Episode spricht Tom Ammermann von New Audio Technology über die Technik, die er gemeinsam mit seinem Partner Fohhn auf der LEaT con in Hamburg zeigt, berichtet von einer immersiven Produktion des Künstlers Peter Schilling in einem Planetarium und räumt mit Mythen auf zwischen Immersive Audio im allgemeinen und im Vergleich zu Dolby Atmos. Viel Spaß beim Hören!
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Dolby Atmos vs. Immersive Audio: Unterschiede, Anwendungen und Zukunftsperspektiven
Das Thema Dolby Atmos im Vergleich zu Immersive Audio steht im Mittelpunkt der aktuellen Audiowelt. Beide Technologien ermöglichen beeindruckende 3D-Klangwelten, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrer Herangehensweise, Technik und Einsatzgebiet. Das Interview mit Tom Ammermann von New Audio Technology liefert wichtige Einblicke in diese Unterschiede und zeigt, welche Chancen die Entwicklung für Producer, Installateure und Klangenthusiasten bietet.
Was ist Dolby Atmos?
Dolby Atmos ist ein objektbasiertes Surround-Format, das ursprünglich für Kinosysteme entwickelt wurde. Es nutzt bis zu 128 Kanäle (Objekte), um Klänge präzise im Raum zu platzieren. Diese Technologie bietet eine immersive, realistische 3D-Klangwelt, die vor allem in High-End-Produktionen, Musik, Heimkinos und Kinofilmen Verwendung findet. Es schafft eine klare Lokalisierung der Klangquellen – so, als sitze man mitten im Geschehen.
Was ist Immersive Audio?
Der Begriff Immersive Audio ist ein Überbegriff, der verschiedene Technologien umfasst, darunter Ambisonics, binaurale Aufnahmen, MPEG-H und Auro-3D. Ziel ist es, den Zuhörer vollständig in eine räumliche Klangwelt einzubetten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um VR, AR, Installationen, Streaming oder Broadcast geht. Immersive Audio ist flexibel, plattformübergreifend und kann kanalbasiert oder objektbasiert umgesetzt werden.
Unterschiede im Detail
| Aspekt | Dolby Atmos | Immersive Audio (allgemein) |
|---|---|---|
| Technologie | Objektbasiert, proprietär | Vielfältige, offene Formate, inkl. Ambisonics, binaural |
| Hardware | Hochwertige Lautsprecher-Arrays, Renderer notwendig | Variabel, von Open Source bis High-End Anlagen |
| Einsatzgebiet | Kinofilme, Musik, Heimkinos | VR, Installationen, Streaming, Live-Events |
| Flexibilität | Hoch, aber Hardware-abhängig | Sehr hoch, plattformübergreifend |
Das Zusammenspiel
Dolby Atmos ist die bekannteste und am weitesten verbreitete Lösung für objektbasiertes 3D-Audio. Es ist besonders für Film, TV, Musik und Heimkino geeignet. Im Gegensatz dazu umfasst Immersive Audio auch offene Standards (wie Ambisonics), die besonders in Virtual Reality, Installationen und streamingfähigen Plattformen an Bedeutung gewinnen.
Praxis: Anwendung und Produktion
- Bei Dolby Atmos ist eine genaue Einmessung und qualitätsvolle Hardware notwendig. Es wird hauptsächlich für kontrollierte Umgebungen wie Kinos, Studios und High-End-Heimkinos eingesetzt.
- Bei Immersive Audio ist die Technik flexibler: Es lässt sich in vielfältigen Räumen, Installationen oder unterwegs nutzen. Es lässt sich leichter auf verschiedenen Plattformen, Endgeräten und in unterschiedlichsten Formaten realisieren.
Zukunftsaussichten
Offene Standards wie MPEG-H (zum Beispiel in Smartphones und Streaming) und Ambisonics gewinnen an Popularität, weil sie kostengünstiger und vielseitiger nutzbar sind. Dolby Atmos bleibt jedoch das Premium-Format für professionelle Produktionen mit höchsten Qualitätsansprüchen.
Fazit
Dolby Atmos bietet präzise, objektbasierten 3D-Klang für High-End-Anwendungen, wohingegen Immersive Audio breiter gefasst ist und vielfältige Anwendungen, Plattformen und Formate abdeckt. Für Producer, Installateure und Entwickler lohnt es sich, beide Technologien zu kennen und je nach Anwendungsfall zu wählen. Die Zukunft liegt in einer Kombination aus offenen Standards und proprietären Lösungen, um immersive Klangwelten für alle nutzbar zu machen.

