Beim professionellen Podcast-Recording spielen Mikrofonwahl, Raumakustik und die technische Herangehensweise eine entscheidende Rolle für die Klangqualität. In einem Interview des HOFA Colleges mit Klaus und Marc vom Studiosofa Podcast wurden wertvolle Insights und praktische Tipps für die optimale Aufnahme- und Mastering-Umgebung gegeben, die auch für Produzenten und Toningenieure relevant sind.
1. Mikrofonwahl: Der Schlüssel zum natürlichen Klang
Klaus und Marc setzen im Podcast hauptsächlich auf das Shure SM7B, einen der bekanntesten Broadcast-Mikrofone. Es eignet sich hervorragend für Stimmen mit geringem Volumen, da es durch seine Charakteristik den Klang glättet und eher voll und warm klingt. Es ist robust, guter Preis und bietet einen typisch professionellen Podcast-Sound.
Tipp: Für Stimmen mit dünnem Klang ist das SM7B ideal. Auch das Lewitt, z.B. das LCT 640, bietet interessante Features wie automatische Abstandsmeldung oder Headtracking, ist aber klanglich Geschmackssache und hängt vom persönlichen Stil ab.
2. Technik & Features: Raum, Positionierung und Mikrofone
- Raumakustik: Der Raum muss gut akustisch optimiert sein, um störende Reflexionen zu vermeiden. Der Studio-Inhaber arbeitet mit einem „Live and Dead“-Prinzip und setzt Absorber, Diffusoren sowie Helmholtz-Resonatoren ein, um den Sound zu verbessern. Für Heimstudios sind preiswerte Raumkorrektursysteme wie IK Multimedia ARC Studio eine praktische Lösung, die Phasenprobleme reduzieren und die Raumakustik effektiv verbessern.
- Mikrofonpositionierung: Der Abstand zur Stimme ist entscheidend. Mikrofone wie Aura-Technologie bei Lewitt reduzieren unerwünschte Nebengeräusche, wenn die Entfernung stimmt. Für Podcast-Stimmen empfiehlt sich eine gute Positionierung direkt vor dem Mund, mit einem Poppschutz.
3. Gäste und Remote-Aufnahmen: Der Einfluss der Technik
Da die Gäste oft unterschiedliche Ausrüstungen verwenden, ist es essenziell, klare Vorgaben zu machen:
- Verwendung eines hochwertigen Mikrofons.
- Tragen von Kopfhörern während der Aufnahme zur Kontrolle und Vermeidung von Rückkopplungen.
- Aufnahmen in ruhigen, akustisch optimierten Räumen.
Falls kein professionelles Mikro vorhanden ist, kann die Nachbearbeitung durch Tools wie iZotope RX noch helfen, Störgeräusche und Raumreflexionen zu reduzieren.
4. Nachbearbeitung & Mastering: Der letzte Schliff
Um im Mastering den perfekten Klang zu erzielen, setzen professionelle Toningenieure auf einen strukturierten Workflow:
- Mit analytischen Tools werden Lautheit, Frequenzbild und Dynamik geprüft.
- Kleine Anpassungen bei EQ und Kompression sorgen für Klarheit und Balance.
- Der Einsatz von Raumkorrektursystemen (z.B. Sonarworks, Ark Studio) hilft, akustische Probleme im Monitoring zu beheben, und sorgt für ein präzises Abhören.
Wichtig: Die Wahl des richtigen Mikrofons, die Raumakustik und eine saubere Positionierung sind die Grundpfeiler für hochwertigen Podcast-Content.
Fazit: So gelingt der perfekte Podcast-Sound
Ob im Studio oder bei Remote-Aufnahmen: Für den bestmöglichen Klang sind die richtige Mikrofonwahl, die akustische Umgebung und technische Ausstattung essenziell. Zuschauer und Zuhörer lieben klare, natürliche Stimmen, die authentisch rüberkommen. Mit professionellen Tools, guter Raumgestaltung und optimaler Technik kann jeder Podcast in Studioqualität produzieren.