Was Audio-Interfaces bieten – Und worauf du achten solltest! #236

In dieser Episode sprechen Klaus und Marc über die aktuellen Entwicklungen und Trends im Bereich Audio-Interfaces. Sie diskutieren, dass es zwar keine bahnbrechenden neuen Features gibt, aber viele bestehende Funktionen weiterentwickelt und verbessert werden. Die beiden Experten erläutern die Standard-Features von Audio-Interfaces wie MIDI, Thunderbolt, USB, Routing-Matrix und intelligente Zusatzfunktionen wie automatische EQs, Kompression und Raumanpassung.

Ein weiteres Thema ist die Frage, wie sich Audio-Interfaces in den nächsten fünf Jahren entwickeln könnten, insbesondere in Bezug auf Mobilität und die Unterstützung für unterschiedliche Betriebssysteme. Außerdem gehen sie auf die Frage ein, worauf man bei der Auswahl eines Audio-Interfaces besonders achten sollte. Viel Spaß beim Hören!

 

Hier kannst du den Studiosofa Podcast abonnieren:

Spotify Apple Podcasts YouTube RSS Feed Amazon Music

Kaufratgeber: Worauf du beim Kauf eines Audio Interfaces achten solltest

Ein Audio Interface ist das Herzstück eines jeden Studios – egal, ob du Musik produzierst, Podcasts aufnimmst, streamst oder live auftrittst. Es wandelt analoge Signale in digitale Daten um und sorgt für klaren, stationären Klang. Bei der Vielzahl an Modellen, technischen Features und Preisklassen ist die Entscheidung manchmal schwer. Damit du das richtige Gerät für deine Bedürfnisse findest, haben wir hier die wichtigsten Kriterien zusammengestellt.

1. Anzahl der Ein- und Ausgänge (Inputs & Outputs)

Die Anzahl der Eingangskanäle (z.B. XLR, Klinke, Digital) sowie die Ausgänge (Monitoring, Kopfhörer, Digital) sind entscheidend, je nachdem, wie umfangreich dein Setup ist.

  • Solo-Produktionen: Für Gesang, Gitarre und ein bis zwei Instrumentsignale reichen meist 2-4 Kanäle.
  • Mehrspurprojekte: Für Bands, Orchester oder komplexe Aufnahmen empfiehlt sich ein Interface mit 8, 16 oder sogar 32 Kanälen.
  • Erweiterbarkeit: Geräte mit digitaler Schnittstelle (wie ADAT oder MADI) erlauben die Anbindung externer Wandler, um in der Summe noch mehr Kanäle nutzen zu können.

Beispiel: Das Universal Audio Apollo x8 bietet 8 analoge Eingänge, erweiterbar durch digitale Schnittstellen, ideal für Mehrspuraufnahmen.

2. Schnittstellen & Anschlussarten

Die Schnittstelle bestimmt, wie dein Interface mit dem Rechner kommuniziert:

  • USB: Die am weitesten verbreitete Schnittstelle für Home-Studios. Modelle wie Focusrite Scarlett 18i20 oder Audient iD44 basieren auf USB 3.x und sind sehr kompatibel.
  • USB-C: Für moderne Notebooks und PCs, oft in neuen Interfaces integriert.
  • Thunderbolt: Bietet sehr hohe Bandbreiten und geringe Latenz, vor allem im Apple-Umfeld (
    z.B. Universal Audio UAD Apollo Twin). Ideal bei professionellen Ansprüchen, allerdings teurer.
  • USB 4: Der neueste Standard, noch rar auf dem Markt, mit Geschwindigkeiten bis 40 Gbit/sec.
  • Netzwerkbasierte Schnittstellen (Dante, Ravenna): Für größere, professionelle Studios, um Audio über Netzwerke kabellos oder verkabelt zu übertragen, z.B. bei RME Fireface UFX+oder Focusrite RedNet.
  • MIDI zum ansteuern externer Hardware und Instrumente

Hinweis: Für die meisten Heimanwender reicht USB 3.x, für professionelle Studios empfiehlt sich Thunderbolt oder die Netzwerk-Optionen.

3. Preamps und Wandlerqualität

  • Preamps: Entscheidend für klare, rauscharme Aufnahmen. Hochwertige Preamps haben meist zusätzlich eine Phantomspeisung für Kondensatormikrofone.
  • Wandler: Verantwortlich für die Klangumsetzung. Hochwertige Wandler bieten eine präzise und transparente Signalübertragung. Bei teureren Geräten wie Antelope Orion oder RME Fireface UCX II bekommst du extrem rauschfreie und hochauflösende Wandler.
  • Günstige Modelle (~100-300 €): Oft ausreichend für Hobby- und D.I.Y.-Aufnahmen.
  • Premium-Modelle (>1000 €): Für professionelle Studios mit maximaler Klangqualität.

4. Zusätzliche Features & intelligente Funktionen

Moderne Audio Interfaces überzeugen durch Zusatzfunktionen, die das Arbeiten deutlich erleichtern:

  • Integrierte EQs und Kompressoren: Für schnelles Klanganpassen direkt am Interface, z.B. Universal Audio Volt Series.
  • Automatisierte Pegel-Optimierung: Automatisches Gain-Setting für „richtigen“ Pegel ohne manuelles Eingreifen.
  • Raummodus & Room Correction: Automatische Anpassung des Monitormixes, z.B. mit TotalMix bei RME oder Ark Studio.
  • DSP-basierte Effekte: Effekte wie Reverb, Emulationen oder DAW-Plugins direkt im Interface mit latenzfreiem Monitoring.
  • Multi-Track-Routing & Überwachung: Flexible Signalwege, um mehrere Quellen gleichzeitig zu kontrollieren, z.B. bei Focusrite Control oder Universal Audio Control.
  • Integrierte USB-Hubs: Viele moderne Interfaces, etwa Auria AudioFuse Studio, besitzen zusätzliche USB-Ports, um noch externe Geräte wie MIDI-Keyboards oder externe Festplatten