Dolby Atmos im Studio: Wie das Format die Audiowelt verändert

Die 3D-Visualisierung des Dolby Atmos Renderers zeigt die räumliche Platzierung von Objekt- und Bettkanälen – Grundlage für präzise Lokalisierung und Monitoring in immersiven Produktionen.

Dolby Atmos im Studio ist längst kein Zukunftsthema mehr, sondern Realität. Das Format hat sich weit über das Kino hinaus etabliert und verändert, wie Musikproduzenten, Engineers und Labels heute arbeiten. Die zentrale Frage lautet: Wie lässt sich Klang in drei Dimensionen so gestalten, dass ein Mix überall konsistent funktioniert – im Studio, im Wohnzimmer, im Auto und auf Kopfhörern?

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David Ziegler über Dolby Atmos im Studio

Einer, der diese Entwicklung seit Jahren begleitet, ist David Ziegler, Content & Partner Relations Manager bei Dolby – vielen besser bekannt als „Mr. Dolby Atmos“. Er arbeitet eng mit Artists, Studios und Streaming-Plattformen zusammen und erklärt im Interview, warum Dolby Atmos weit mehr ist als ein erweitertes Surround-Format. Hier treffen Technologie, Kreativität und Distribution in einem einzigartigen Ökosystem aufeinander.

Modell eines Dolby-Atmos-Abhörraums: Das immersive Lautsprecher-Layout zeigt, wie Höhen- und Surround-Lautsprecher für eine konsistente 3D-Wiedergabe positioniert werden.
Modell eines Dolby-Atmos-Abhörraums: Das immersive Lautsprecher-Layout zeigt, wie Höhen- und Surround-Lautsprecher für eine konsistente 3D-Wiedergabe positioniert werden.

Objektbasiertes Mischen: Die Grundlage von Dolby Atmos im Studio

Atmos basiert nicht auf festen Kanälen. Stattdessen werden Klänge als frei positionierbare Audioobjekte im Raum definiert. Der Dolby Renderer berechnet deren Wiedergabe abhängig vom vorhandenen Setup – ob professionelles 7.1.4-Studio, Soundbar oder Kopfhörer. Genau das macht Dolby Atmos im Studio so flexibel und plattformübergreifend einsetzbar.

  • Obenansicht eines standardisierten Dolby-Atmos-Studios: Surround-, Rear- und Height-Lautsprecher bilden ein geschlossenes Klangfeld um den Hörplatz für maximale Präzision.

David beschreibt, wie sich der Workflow in den letzten Jahren stark vereinfacht hat. Der ehemals hardwarebasierte Renderer ist heute als Software direkt in viele DAWs integriert – etwa in Pro Tools, Logic, Nuendo oder Studio One. Über 3D-Panner lassen sich Objekte intuitiv im Raum platzieren, während der Renderer das Mapping und die Lautheitsanpassung übernimmt.

Die wachsende Verfügbarkeit kompatibler Tools hat das Format in die Breite gebracht: Streaming-Dienste wie Apple Music, Amazon Music und Tidal unterstützen Dolby Atmos Music längst nativ. Parallel investieren Studios in zertifizierte Abhörräume mit mindestens 7.1.4-Lautsprechern, während Dolby über Schulungsprogramme, Tools wie DART zur Lautsprecher-Planung und Partnerschaften mit Herstellern die Produktionsqualität weltweit vereinheitlicht.

Auch technologisch entwickelt sich Atmos weiter. Ziegler betont die Bedeutung des neuen AC-4-Codecs, der bei geringerer Datenrate höhere Qualität ermöglicht und in Zukunft Dolby Digital Plus ablösen soll. Damit wird immersives Audio nicht nur effizienter, sondern auch flexibler – von High-Res-Musik über Automotive-Streaming bis zu personalisierbaren Next-Generation-Audio-Anwendungen.

Dolby Atmos steht damit exemplarisch für die Zukunft des Hörens: ein Format, das Räume öffnet, Klang bewegt und das Verhältnis zwischen Technik und Emotion völlig neu denkt.

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Vereinfachter Workflow: DAW-Integration

Ziegler beschreibt, wie sich der Workflow in den letzten Jahren weiterentwickelt hat. Der früher hardwarebasierte Renderer ist heute als Software direkt in DAWs wie Pro Tools, Logic Pro, Nuendo und Studio One integriert. Über 3D-Panner lassen sich Objekte intuitiv im Raum bewegen, während der Renderer das Mapping und die Lautheitskontrolle übernimmt – ein zentraler Schritt für Dolby Atmos im Studio.

Die 3D-Visualisierung des Dolby Atmos Renderers zeigt die räumliche Platzierung von Objekt- und Bettkanälen – Grundlage für präzise Lokalisierung und Monitoring in immersiven Produktionen.
Die 3D-Visualisierung des Dolby Atmos Renderers zeigt die räumliche Platzierung von Objekt- und Bettkanälen – Grundlage für präzise Lokalisierung und Monitoring in immersiven Produktionen.

Tools, Schulungen und Räume: Wie Dolby Atmos im Studio standardisiert wird

Die Verfügbarkeit kompatibler Tools hat die Verbreitung stark beschleunigt. Streaming-Dienste wie Apple Music, Amazon Music und Tidal unterstützen Dolby Atmos Music nativ. Parallel investieren Studios in entsprechende Abhörräume mit mindestens 7.1.4-Lautsprechern. Dolby wiederum sorgt über Schulungsprogramme, Partnerschaften und Tools wie DART dafür, dass Dolby Atmos im Studio weltweit unter vergleichbaren Bedingungen entsteht.

AC-4 und Next-Gen-Audio

Auch technisch geht es weiter: Der neue AC-4-Codec ermöglicht höhere Qualität bei geringerer Datenrate und wird langfristig Dolby Digital Plus ersetzen. Für Dolby Atmos im Studio bedeutet das effizientere Workflows – und neue Möglichkeiten wie High-Res-Audio, Automotive-Integrationen oder personalisierte Next-Generation-Audio-Features.

Fazit: Die Zukunft von Dolby Atmos im Studio

Dolby Atmos im Studio steht exemplarisch für die Zukunft des Hörens. Das Format öffnet Räume, schafft neue kreative Ebenen und verbindet Technik und Emotion auf eine Weise, die weit über klassische Audioproduktion hinausgeht.